Rezension | Die Vernichteten von Ursula Poznanski

Ein paar Infos


Deutsche Ausgabe

Erschienen: Juli 2014
Verlag: Loewe
Seitenzahl: 528
Gebunden: 18,95€


Kurzbeschreibung


Nun kennt Ria das schreckliche Geheimnis, den Grund dafür, dass der Sphärenbund sie töten wollte. Trotz widriger Umstände macht sie sich auf den Weg, um die drohende Katastrophe zu verhindern und das Leben von Clans und Sphärenbewohnern zu schützen. Doch dann offenbart sich ihr etwas, womit sie nicht gerechnet hat. Etwas von solcher Grausamkeit, dass es fast unvorstellbar scheint. Etwas, das alles, was sie bisher an Verschwörungen aufgedeckt hat, bei Weitem übertrifft.

Zur Aufmachung


Passt sehr gut zum Rest der Bücher, macht sich im Regal auch sehr gut, was aber das Holz jetzt bedeuten soll, versuche ich erst gar nicht zu verstehen. Die Vernichteten passt als Titel auch sehr gut, wie ich finde. Denn das Virus macht schließlich vor niemandem Halt...

Zum Buch


Ich würde dem Buch so gerne fünf Sterne geben, weil ich die Charaktere und die Welt liebe wie sonst nur sehr selten. Ursula Poznanski hat eine Geschichte geschaffen, die berührt und die intellektuell fordert, weil sie so viele Wenden enthält, die man als Leser nur sehr sehr schwer (wenn nicht sogar gar nicht) vorhersehen kann. Eine Zukunft, die im Vergleich zu vielen anderen Dystopien sehr realistisch wirkt und mich immer wieder hat schockieren können. Das alles trifft nicht nur auf die ersten beiden Bücher, sondern auch auf Die Vernichteten zu.
Das Ende ist einfach unheimlich intelligent und wunderschön geschrieben, lässt den Leser nicht so unbefriedigt zurück wie manch andere Geschichte, verläuft aber auch weder vorhersehbar oder ohne die notwendigen Opfer, die an einem solchen Punkt nun einmal gebracht werden müssten, um den Frieden zu sichern. Auch kam mir das Ende sehr logisch, damit gut durchdacht und auch realistisch vor.
Ria ist hier wieder der sympathische, clevere Mensch, als den wir sie kennengelernt haben, und immer wieder ist man beeindruckt, wenn sie Schlüsse zieht, auf die man selbst niemals gekommen wäre. Ihre Gabe, andere Menschen zu lesen, kommt hier wieder sehr gut zur Geltung. Auch Sandor ist wieder ein einfach sehr liebenswürdiger Charakter mit dem Mut, der Liebe, der Fürsorglichkeit und Kampfbereitschaft, die die Gründe waren, warum Ria sich in ihn verliebt hat. Auch alle anderen Charaktere, besonders auch die neuen, gefielen mir sehr gut. Die Eröffnungen, die hier noch kommen sind genauso schockierend und überraschend wie schon die aus dem zweiten Band und haben es geschafft, dass ich mit offenem Mund ungläubig auf die Seiten gestarrt habe.
Warum also die etwas gedämpfte Begeisterung zu Beginn der Rezension?
Nun, so wunderbar und toll und intelligent und schockierend und einfach awesometastisch das Ende auch sein mag, die Mitte des Buches ist es nicht. Ich habe mich stellenweise wirklich gelangweilt. Das zu schreiben, fällt mir gar nicht so leicht, aber es ist die Wahrheit. Der Beginn und besonders die Mitte des Buches waren einfach lahm. Man wartet permanent darauf, dass endlich etwas passiert und wenn es das dann endlich tut, geht da auch ordentlich die Post ab und man klebt geradezu an den Seiten. Aber davor? Leider nicht. Besonders die Phase, wo Ria sich bei dem anderen Teil des Clans Schwarzdorn aufhält, hat sich gezogen wie Kaugummi. Natürlich gab es auch schöne Szenen, aber diese ganze Sache mit Bennok hat für mich zu viel Zeit bekommen. Auch der Weg dorthin. Die Sache mit dem Grenzgänger wäre auch nicht nötig gewesen. Kurz gesagt: Das hat mir alles zu lange gedauert, ganz besonders für ein Finale von einer Trilogie. Bei einem ersten oder zweiten Band wäre das sicher nicht so stark aufgefallen, aber hier eben doch.

Fazit


Schreibstil: 4,5 Herzen
Charaktere: 4,5 Herzen
Spannung: 3,5 Herzen
Emotionale Tiefe: 4 Herzen
Humor: 4 Herzen
Originalität: 4 Herzen

Eine erschreckende Wende und jede Menge Spannung zum Ende hin, die einen realistischen, mitreißenden Abschluss dieser Reihe bilden. Leider kann ich nicht völlig ignorieren, dass das Buch in der Mitte einen ziemlichen Hänger hatte und sich dadurch etwas zog. Sehr schade, aber ich kann diese Reihe trotzdem sehr empfehlen und freue mich auf alles, was von Ursula Poznanski im Jugendbuchbereich noch kommen wird!

♥♥♥♥

Kommentare

  1. Kann verstehen, dass es dir zwischendurch zu langsam vorwärts ging. Mir hat auch bisschen gefehlt, dass man von der Handlung total überrollt wird. Vor allem was die Enthüllung anging, war es Vergleich zum Vorgänger bisschen schwer da mitzuhalten. Aber nichtsdestotrotz hat mir der abschließende Band wieder gefallen, einfach weil es so intelligent geschrieben ist und man die Charaktere einfach lieben MUSS :)

    Liebe Grüße,
    Tina

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  2. Ich hatte das Gefühl mit der Mitte, die sich ziemlich zog, schon im ersten und zweiten Band, weshalb ich da immer schon jeweils einen Stern abgezogen habe. Bei "Die Vernichteten" war ich dann irgendwie so sehr in Finalstimmung, dass der Mittelteil ziemlich schnell rumging und ich von den ganzen Enthüllungen geflasht war. Ich kann deinen Eindruck aber ziemlich gut nachvollziehen.

    Liebe Grüße, Hanna

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